taz: Herr Cheheltan, Sie sind in Teheran geboren,Sielebendort, und fast alle Ihre Romane spielen in dieser Stadt, die Sie gnadenlos als stinkenden Moloch beschreiben. Ist das Ihr Psychogramm für Iran?

Amir Cheheltan: Irgendwie schon. Teheran ist nicht nur die Hauptstadt des Iran, eigentlich ist Teheran alles für die Iraner. Dabei ist die Stadtjung, sie repräsentiert nicht das traditionsreiche Persien wie Isfahan oder Tabris. In den letzten fünfzig Jahren ist die Stadt extrem schnell gewachsen, wasbedeutet, dassso gutwiekeine Teheraner in Teheran leben. Teheran, mitseinen 15 Millionen heute, ist eine Stadt der Zugereisten. Die meisten sind Fremdehier, sie fühlen sich weder für die Kapitale noch für die Menschen in ihr verantwortlich. In dem Sinne ist Teheran vielleicht ein Psychogramm für Iran. Gleichzeitig sind alle Möglichkeiten dieses Landes in dieser Stadt konzentriert: das politische Leben, das ökonomische, das kulturelle–alles findet inTeheran statt.

 

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